Parkmanagement
Bereits im 19. / 20. Jahrhundert kümmerten sich Parkwächter um den Schutz von Grünanlagen. Ab 1960 wurde ihre autoritäre Arbeitsweise zunehmend abgelehnt und ihr Einsatz abgeschafft. Heute dienen die Berliner Grünanlagen nach wie vor der Naherholung vieler Bürger_innen. Aufgrund des zunehmenden Nutzungsdruckes auf die Parks, entstehen diverse Probleme. Zum einen weisen eine Vielzahl der Anlagen eine hohe Vermüllung auf, zum anderen kommt es zu Konflikten zwischen den verschiedenen Nutzer_innengruppen. Zur Entschärfung dieser Probleme stellt die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz seit 2019 wieder Mittel für die Betreuung von Parkanlagen zur Verfügung. Die pad gGmbH setzt das Projekt „Parkmanagement“ im Regine-Hildebrandt-Park und im Kurt-Julius-Goldstein-Park im Ortsteil Hellersdorf inzwischen im fünften Jahr um. Dabei wird sie im Stadtbezirk durch das Straßen- und Grünflächenamt Marzahn-Hellersdorf begleitet und unterstützt.
Zu den Aufgaben gehört durch tägliche Gebietskontrollen die Beobachtung der Grünanlagen und die Sicherstellung der Einhaltung des Berliner Grünanlagengesetzes von 1997. Den Nutzer_innen der Parkanlagen tritt das Parkmanagementteam dabei kommunikativ und lösungsorientiert gegenüber. Außerdem werden in den betreuten Parks auftretende Beschädigungen, Vermüllung oder Vandalismus an die jeweils zuständige Stelle gemeldet. Auch die Entwicklung von Projekten, die das Miteinander der Anwohner_innen verbessert, gehört zu den wesentlichen Aufgaben der Parkmanager_innen.
Seit dem Projektstart im September 2019 konnten einige Projekte umgesetzt werden. So war den Parkmanager_innen die Vernetzung mit angrenzenden Projekten und Initiativen als auch mit den Anwohner_innen der von ihnen betreuten Parks ein wichtiges Anliegen. Daraus entstanden im Jahr 2020 gemeinsame Aktionen wie die Teilnahme am „World Cleanup Day“, gemeinsame Aktivitäten mit der Naturschutzstation Schleipfuhl oder auch dem Quartiersmanagement Kastanienboulevard. Als besonders erfolgreich stellte sich das im Frühjahr 2020 gestartete Mülltonnenkonzept. Das Parkmanagementteam stellte 10 zusätzliche Müllbehälter in den betreuten Grünanalagen auf. Von nun an landetet täglich etwa 80% weniger Müll auf den Grünflächen. Ein weiterer Höhepunkt war die Wiederherstellung der Kunstinstallation im Regine-Hildebrandt-Park. Von dieser wurden Graffitis entfernt und das Umfeld gärtnerisch gepflegt. Durch entsprechende Beschriftung gelang es, danach so gut wie keine weiteren Beschädigungen zuzulassen.
Im Jahr 2021 setzte sich das Team neue Ziele. Der Schwerpunkt lag auf der Stärkung der Wahrnehmung der Stadtbevölkerung für die Stadtnatur. Dafür wurde gemeinsam mit der Naturstation Schleipfuhl ein Naturlehrpfad mit verschiedenen Schautafeln und ein Naturquiz aufgebaut. Außerdem wurde jeder der beiden betreuten Parks mit Schautafeln und „Ballot Bins“ (Wahlurnen) ausgestattet. An diesen wird graphisch dargestellt, welche Umweltbelastungen durch das achtlose Wegwerfen von Zigarettenstummeln entstehen. Um dem Vermüllen der Grünanlagen noch stärker entgegen zu wirken, wurden weitere Aschenbecher aufgestellt, Kronkorkensammelbehälter an den Parkbänken angebracht sowie Hundekotbeutelspender aufgehängt.
Im Jahr 2022 baute das Parkmanagementteam den Naturlehrpfad weiter aus. Außerdem entstand eine Karte, auf der sich die Besucher_innen über den Lehrpfad informieren können und eine Broschüre über die Arbeit des Teams. Mit dem Aufbau eines Insektenhotels und einer Igelburg schuf es neue Lebensräume. Um die Anzahl der achtlos in die Stadtnatur geworfenen Zigarettenstummel noch weiter zu reduzieren, starteten die Mitarbeiter_innen eine Aktion, in der sie Taschenaschenbecher und einen Informationsflyer an die Raucher_innen verteilen.
Im laufenden Jahr 2023 wird das Team wieder gemeinsam mit den Anwohner_innen der betreuten Grünanlagen am „Frühjahrs-Subbotnik“ und am „World Cleanup Day“ die Stadtnatur von jeder Menge Müll befreien. Auch wird es das von ihm in den vorherigen Jahren aufgebaute Parkinventar pflegen und noch ein weiteres Insektenhotel aufstellen.
Da das Parkmanagementteam an alle denken möchte, die die Parks nutzen, unterstützte es auch die Wildtiere, die in den Anlagen leben. Dafür hängten die Mitarbeiter_innen Nistkästen für Vögel auf. Diese helfen Höhlenbrütern nicht nur beim Brüten in den warmen Monaten. Eine besondere Aufgabe kommt ihnen im Winter zu, wenn sich nicht nur Vögel, sondern auch Insekten und Eichhörnchen in den Kästen ein warmes Winterquartier einrichten können. Allerdings benötigen Wildtiere nicht nur im Winter Unterstützung, sondern auch an trockenen Sommertagen. An denen stellte das Parkmanagementteam Vogeltränken auf, die es regelmäßig befüllt und reinigt.
Die wichtigste Aufgabe ist und bleibt aber weiterhin die Arbeit mit den Anwohner_innen der betreuten Parks.
Das Team vom Parkmanagement
Flyer für den Naturlehrpfad in den beiden Parks: